Analyse von Kunststoffen. Vom Fahrradhelm über die Zahnpastatube bis hin zum Küchenschwamm – überall begegnen wir Kunststoffen. Umgangssprachlich nennt man Kunststoffe auch einfach „Plastik“. Genau damit haben wir uns aktuell am KIT-Forschungszentrum beschäftigt. Zunächst erhielten wir dazu einen Vortrag samt Gespräch.
Es ging um Aspekte wie: Was Kunststoffe überhaupt sind (es sind künstlich hergestellte Wertstoffe, die aus Makromolekülen bestehen). Welche Arten von Kunststoffen es gibt (je nachdem, wie eng- oder weitmaschig diese Makromoleküle miteinander verbunden sind, werden verschiedene Kunststoff-Typen unterschieden; beim Küchenschwamm etwa sind die Makromoleküle weitmaschig miteinander verbunden, entsprechend kann ein solcher Schwamm auch leicht zusammengedrückt werden, beim Fahrradhelm dagegen ist das nicht möglich, weil die Makromoleküle engmaschig verknüpft sind). Wie Kunststoffe hergestellt werden (vor allem aus Erdöl, Erdgas und Kohle). Wie verbreitet Kunststoffe sind (allein in Einkaufsläden sind ungefähr 90 % der Lebensmittel damit verpackt). Wie sie recycelt werden können (dies kann durch Schmelzen, Spalten oder Verbrennen geschehen). Welche Probleme sie mit sich bringen (zum Beispiel landen jährlich circa 300 Millionen Tonnen Plastik im Meer und beeinträchtigen das Leben der Meerestiere). Oder wie man im Alltag nachhaltig mit diesen Problemen umgehen kann (etwa Obst oder Gemüse lose kaufen und nicht in Plastiktüten). Nach diesem theoretischen Teil durften wir dann selbst praktisch arbeiten. In diesem praktischen Teil befassten wir uns vor allem mit „Mikroplastik“ – also mit sehr kleinen Plastikteilchen (sie sind nur 5 mm bis 0,001 mm groß; noch kleinere Plastikteilchen werden übrigens als „Nanoplastik“ bezeichnet). Solches Mikroplastik entsteht beispielsweise durch den Reifenabrieb von Autos, durch Verwehungen auf Sportplätzen oder auch durch den Faserabrieb der Kleidung. In verschiedenen Versuchen arbeiteten wird dabei mit chemischen Analyseverfahren, um Mikroplastik zu untersuchen. Ein Beispiel: In einem Labor gab es Sandproben verschiedener Strände (aus Kreta, aus Fuerteventura und aus Föhr). Mithilfe von Bechergläsern, Messzylindern, Zuckerlösungen, Pipetten, Petrischalen, Filterpapieren, Vakuumpumpen, UV-Lampen, Lupen und Mikroskopen konnten wir in fast allen Sandproben solches Mikroplastik nachweisen (ähnlich war es auch bei Duschgels bekannter Marken wie Nivea, Garnier oder Palmolive, die wir ebenfalls genau untersuchten). Mikroplastik lässt sich auch im menschlichen Körper nachweisen; unklar ist allerdings, was es darin bewirkt und wie schädlich es ist. Kurzum: Es war ein interessanter und tiefgehender Einblick in die Welt der Kunststoffe und in chemische Verfahren. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für diese Stunden am KIT und die so individuelle Betreuung durch fünf KIT-Mitarbeitende! Und wer abschließend mehr rund um diese AG erfahren möchte, hier geht’s noch zur → AG-Seite.